Internationale Arbeitsgemeinschaft für Jugendfragen (IAGJ)
Ein "Sachverständigenrat" für Fragen der Jugendhilfe und des Jugend- und Familienrechts
Die Internationale Arbeitsgemeinschaft für Jugendfragen (IAGJ) entstand 1979 als Weiterführung einer Reihe von Tagungen, die seit dem Jahre 1972 unter der Bezeichnung "Internationales Expertengespräch zur Jugendhilfe" (IEG) von Fachleuten der Jugendhilfe aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland abgehalten wurde. Anlässlich der Generalversammlung der Internationalen Vereinigung für Jugendhilfe (IVJH) im Herbst 1971 in Hinterbühl bei Wien war an die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ die Bitte herangetragen worden, einen internationalen Erfahrungsaustausch zwischen deutschsprechenden Vertreter*innen der öffentlichen und freien Jugendhilfe durchzuführen. Dr. Christa Hasenclever, die langjährige AGJ-Vorsitzende und Vertreterin des Vorstands bei der IVJH, griff die Initiative auf, zusammen mit Dr. Pindur, damals Jugendreferent im österreichischen Sozialministerium, und Dr. Walter Prohaska vom Magistrat der Stadt Wien (Jugendamt).
Gegenwärtig sind die Delegationsleitungen:
- Österreich:
Magistra Martina Staffe, Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, Wien - Schweiz:
Prof. Dr. Stefan Schnurr, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Basel - Niederlande:
Dr. Jana Knot-Dickscheit, University of Groningen - Luxemburg:
Dr. Sandra Biewers, Université du Luxembourg, Esch-sur-Alzette - Deutschland:
Dr. Kristin Teuber, sozialpädagogisches Institut des SOS-Kinderdorf e.V., München
Die Arbeitsergebnisse der IAGJ, insbesondere die Abschlusserklärungen, werden inzwischen von vielen Organen der Fachpresse in Deutschland und in den übrigen beteiligten Ländern abgedruckt und finden zunehmende Beachtung. In den Anfangszeiten des IEG wurden die Fachbeiträge zu den Tagungen in den AGJ-Mitteilungen bzw. im FORUM Jugendhilfe veröffentlicht, später folgten Dokumentationen in Broschürenform, die allerdings nicht für alle IAGJ-Tagungen gefertigt wurden.
Nach nahezu drei Jahrzehnten sind die Aktivitäten der IAGJ ein wichtiger Bestandteil der internationalen Arbeit der AGJ geworden. Obwohl es keine feste Organisationsform gibt, haben die vier Teilnehmerländer verlässlich und ausnahmslos an allen Tagungen von IEG und IAGJ mitgewirkt, nun kommt Luxemburg als fünftes Teilnehmerland hinzu. Dies kann neben den positiven Äußerungen der ausländischen Teilnehmer*innen während der Tagungen und gegenüber der Geschäftsstelle der AGJ als ein deutliches Zeichen dafür gewertet werden, dass diese Form kontinuierlicher Zusammenarbeit auch von den ausländischen Partnern geschätzt wird. Mit ihrer bisherigen Arbeit hat die IAGJ gezeigt, dass sie mehr ist als ein Diskussionsforum. Sie ist ein Gremium von Sachverständigen aus vier Ländern Zentraleuropas, das im Diskurs zu ausgesuchten Fragen der Jugendhilfe eine gemeinsame fachliche Position entwickelt und diese nach außen hin vertritt.