Corona-Pandemie zeigt Nachholbedarf bei Computern, Internet und Qualifikation
Kinder- und Jugendhilfe aus „digitalem Dauerlockdown“ holen
Digital-Pakt von Bund und Ländern zur Unterstützung der Fachkräfte notwendig
Jugendämter & Co zukunftsfest machen: Die Kinder und Jugendhilfe in Deutschland braucht in den kommenden Jahren eine deutlich bessere digitale Ausstattung. Die Vorsitzende der der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Prof. Dr. Karin Böllert, fordert hierzu auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) einen „Digital-Pakt Kinder- und Jugendhilfe“ von Bund und Ländern. Die Kinder- und Jugendhilfe müsse aus dem „digitalen Dauerlockdown“ herausgeholt werden.
Die Corona-Pandemie habe die mangelnde Vorbereitung der Kinder- und Jugendhilfe auf die Digitalisierung mehr als deutlich gemacht. „Wenn die Rufbereitschaft von Jugendämtern nur über Privattelefone garantiert werden kann, wenn Schulsozialarbeiter keine Videosprechstunden machen können, weil ihnen die Computer und Tablets fehlen, und wenn das Homeschooling im Kinderheim ausfällt, weil es kein W-Lan gibt, dann ist das frustrierend“, so Prof. Karin Böller von der Universität Münster. Hier gäbe es erheblichen Nachholbedarf. „Und dies betrifft neben einer angemessenen Ausstattung mit Internetverbindungen sowie geeigneter Hard- und Software auch die verstärkte Qualifikation der Fachkräfte in der digitalen Kommunikation.“ Völlig unzureichend sind die digitalen Möglichkeiten einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe. „Wir brauchen dringend eine gute Ausstattung mit barrierefreien Geräten für behinderte junge Menschen“.
In den vergangenen Monaten hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe Außergewöhnliches geleistet, um den Kontakt zur Generation U27 nicht zu verlieren. Böllert: „Wenn sie das aber nur mit viel Improvisation und ungeheurem privaten Einsatz leisten konnten, weil sie selbst im Job technisch quasi angehängt sind, passt etwas nicht. Wir brauchen bessere technische Rahmenbedingungen für die Fachkräfte: eine digitale Kinder- und Jugendhilfe 4.0.“
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Presse-Einladung
zum heutigen DJHT-Abschluss
60 Minuten: Jugend trifft Kanzlerin zum sozialen Chancen-Check
Live-Stream (17.00 - 18.00 Uhr): Bundeskanzlerin Merkel schaltet sich zum „jungen Gipfel“
„Frau Bundeskanzlerin, wie sozial tickt Deutschland?“ – Die Frage der sozialen Gerechtigkeit steht heute im Fokus des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages (DJHT): Zu dessen Abschluss wird Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel um 17 Uhr eine Stunde lang mit vier Jugendlichen und mit DJHT-Chefin Prof. Dr. Karin Böllert von der Universität Münster eine Online-Diskussionsrunde machen.
„60 Minuten Jugend und Kanzlerin beim sozialen Chancen-Check – ohne Drehbuch, ohne Tabus, ohne Filter und Manschetten. Die Jugendlichen sind engagiert und taff. Sie erleben im offenen Gespräch mit der Kanzlerin sicherlich ihre ganz persönliche politische Sternstunde – und mit ihnen viele, viele andere Kinder und Jugendliche auch“, sagt Karin Böllert. Als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, die den DJHT veranstaltet, ist die „DJHT-K-Runde“ für Böllert „ein absolutes Highlight des Kinder- und Jugendhilfetages“.
„Engagierte Jugend trifft auf die etablierte Nummer 1 der Spitzenpolitik: „Für die Jugendlichen ist Angela Merkel gefühlt die ‚ewige Kanzlerin‘. Schon deshalb wird es spannend, wenn es darum geht, über die Verantwortung für die eine oder andere soziale Schieflage im Land zu sprechen ….“, so Böllert.
Presse-Termin
Die „DJHT-K-Runde“ mit Jugendlichen wird live gestreamt.
Und zwar …
* am heutigen Donnerstag, 20. Mai 2021
* von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr
* Live-Stream: www.jugendhilfetag.de/live
* mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, vier Jugendlichen (Karolina Deutinger | Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens, Ana-Maria Gheorghe | Landesheimrat Bayern, Havere Morina | Jugendliche ohne Grenzen, Levi Camatta | Fridays for Future Essen) und Prof. Dr. Karin Böllert (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ und Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Münster)