Hermine Albers
Hermine Albers studierte Sozial- und Staatswissenschaften und promovierte 1926 zum Dr. rer. pol. Sie arbeitete u. a. als Geschäftsführerin des Vereins für Säuglingsfürsorge und Wohlfahrtspflege in Düsseldorf. 1933 wurde sie wegen ihrer Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Dienst entlassen.
Nach dem Krieg wurde sie Leiterin des Hamburger Landesjugendamtes und setzte sich für hungernde, kranke und obdachlose Kinder und Jugendliche ein. Und wurde Mitbegründerin der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – der AGJ. Von 1952 bis 1955 war sie ihre zweite Vorsitzende. Der erste damalige Vorsitzende der AGJ, Dr. Manfred Müller, sagte damals über sie: „Die Vornehmheit der Gesinnung war gepaart mit einer tiefen Leidenschaft für die Aufgaben der Jugendhilfe. Keine Reise war ihr zu beschwerlich, wenn es galt sich für die Belange der Jugend einzusetzen, kein Opfer an Zeit und Kraft war zu groß, um für das lebendige Jugendamt, wie es ihr vor Augen stand, zu werben. Sie wollte nicht herrschen, sondern nur helfen. Deshalb war es so leicht mit ihr zu arbeiten. Sie war die verkörperte Idee unserer Arbeitsgemeinschaft, ihre sichtbare Triebkraft und gerade, weil sie es nicht anstrebte, ihr geheimer Mittelpunkt."
In Anerkennung ihres wegweisenden Wirkens wird seit 1955 alle zwei Jahre der Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – von der AGJ verliehen.
Der Preis zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
Mit dem Hermine-Albers-Preis werden Personen, die im Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien tätig sind, dazu angeregt an der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe mitzuwirken. Die Veröffentlichung der ausgezeichneten Arbeiten soll die Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe fördern, unterstützen und weitere Kreise für deren Aufgaben interessieren.
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat den Preis in seiner inzwischen über 60-jährigen Geschichte durch die Einführung einer neuen Preiskategorie weiterentwickelt. Im Jahre 2002 wurde erstmals der Preis in der Kategorie Medien verliehen. Diese neue Kategorie soll Journalistinnen und Journalisten motivieren sich mit der vielfältigen Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe (ihre Inhalte, Methoden, Arbeitsweisen und Träger) auseinanderzusetzen, darüber zu berichten und somit eine wirklichkeitsnahe Darstellung der Kinder- und Jugendhilfe in der Öffentlichkeit erreicht werden.